Claris Engage Beyond 2021

03. November 2021

Claris Engage Beyond 2021

Bleibt alles anders…

Am 25. August fand die Auftaktveranstaltung der „Claris Engage Beyond“ statt, in der wesentliche Ankündigungen zur Neuausrichtung von Claris und zu technischen Veränderungen von FileMaker Next gemacht wurden – u. a. mit einer Keynote von Claris CEO Brad Freitag.

Claris bestärkte hier einmal mehr den Fokus auf „Low Code“, um neue Zielgruppen zu adressieren. Zugleich wurden Investitionen in die bestehende Plattform angekündigt und der Dialog zur Entwicklergemeinschaft als wichtige Grundlage für den eingeläuteten Wandel betont.
Etwas später am Abend fand ein weiteres virtuelles Event zum Thema „FileMaker Server on Linux“ statt, dessen Frage-Antwort-Teil von langjährigen FileMaker Ingenieuren begleitet wurde. Auch hier gab es interessante Einblicke in die Entwicklungen hinter den Kulissen.
Eine Woche später wurden in einer Folge-Veranstaltung unter dem Namen „Executive Q&A“ weitere Fakten erläutert und Fragen der anwesenden Entwickler beantwortet. Der neue Claris Technik-Chef Peter Nelson gab relativ freimütig Einblicke in die technischen Details bei der Weiterentwicklung der Claris Plattform. Herausragende Bestandteile davon sind die neue Server-Engine auf Basis der NoSQL-Datenbank MongoDB sowie die rein webbasierte Benutzeroberfläche, die eine Vielzahl von langjährigen Wünschen (CSS, Grid System, Nested Layouts, automatische Größenanpassung, etc.) berücksichtigen wird. Um die Kompatibilität zwischen der alten und der neuen FileMaker Welt zu gewährleisten, wird intern an einer Datenschnittstelle namens „ESS+“ gearbeitet, mit deren Hilfe eine vollautomatische Synchronisierung zwischen FileMaker Classic und FileMaker Next erreicht werden soll.

Links zur Claris Engage Beyond 2021:

Claris – what happened?

Aufmerksamen Zuschauern wird nicht entgangen sein, dass Claris Vice President Srini Gurrapu, der in den letzten beiden Jahren maßgeblich an der Neuausrichtung der Claris Plattform beteiligt war, dieses Mal nicht dabei war.
Dazu kommt der Umstand, dass sich – neben den Verwicklungen und Rückschlägen durch die Pandemie, wie z.B. abgesagten Veranstaltungen – seit den großen Ankündigungen von 2018 bislang wenig Sichtbares nach außen getan hat. Zwar gab es einige Produkt-Updates, jedoch blieben die weiteren Bekanntmachungen zur neuen Plattform seltsam vage und es wurden keine wirklichen Neuigkeiten publik gemacht. Über die Gründe und die tatsächlichen Ursachen mag man spekulieren. Fakt ist jedenfalls, dass bei Claris einige gravierende Veränderungen stattgefunden haben.
Srini Gurrapu ist inzwischen bei Claris ausgeschieden und hat kürzlich einen Job als CEO beim Low-Code-Mitbewerber KLEEEN angetreten. Hinweise dazu tauchten kurz nach der Claris Keynote im Internet auf, zudem veröffentlichte er einen persönlichen Abschiedsbrief in seinem LinkedIn-Profil.
Dafür stand bei der diesjährigen Keynote der neue Technik-Chef Peter Nelson im Mittelpunkt, der nicht nur über einen ausgezeichneten technischen Background verfügt, sondern bereits früher an FileMaker Produkten wie Bento oder an iOS-Versionen mitgearbeitet hat.
Der Umzug des Claris Inc. Headquarters zu Apple im vergangenen Jahr sowie die komplette Auflösung der ehemaligen FileMaker Deutschland GmbH schlugen ebenfalls Wellen in der Community, zumal dieser Schritt von offizieller Seite weder groß angekündigt noch kommentiert wurde.
Hier mag sich jeder ein eigenes Bild machen. Offensichtlich ist allenfalls, dass bei Claris einiges in Bewegung ist und man ernsthaft mit der Umstrukturierung und Neuausrichtung des Unternehmens zugange ist.

Ein Blick ins Nähkästchen

Am 10. September gab es eine Veranstaltung der kalifornischen Entwickler-Kollegen beim FMDiSC-Meetup mit einem höchst eindrucksvollen Interview des langjährigen FileMaker Produktmanagers Rick Kalman. Dieser spannte einen Bogen von seiner Anfangszeit bei Claris vor mehr als 20 Jahren bis zu den aktuellen Entwicklungen.
Im Interview gab es einige überraschende Anekdoten und ehrliche Eingeständnisse zu verpassten Entwicklungen und Fehlentscheidungen. Fast 70 Teilnehmer – darunter viele bekannte Namen aus der FileMaker Community – folgten gebannt dem sehr authentischen Gespräch, das über Zoom geführt wurde. Am Ende des Interviews ließ der Moderator Fragen zu, von denen einige durch Rick Kalman beantwortet wurden.
Spannend war die abschließende Frage des Moderators, wie der langjährige Produktmanager sich FileMaker in fünf Jahren vorstelle. Auch dazu gab dieser eine ehrliche persönliche Einschätzung.
Bemerkenswert war die Offenheit, mit der Rick Kalman sich dem Publikum stellte. Er selbst formulierte seine Einschätzung darüber so, dass es besser sei, ehrlich und transparent zu kommunizieren, um Spekulationen und Gerüchten vorzubeugen. Hier sei die Kommunikations-Strategie von Claris in der Vergangenheit nicht immer optimal gewesen. Für die neue Ausrichtung gegenüber der Community und den Entwicklern sei jedenfalls klar, dass es nur in partnerschaftlicher Offenheit in die Zukunft gehen könne. Treibende Kraft hinter diesem Wandel sei CEO Brad Freitag.
Ein Mitschnitt des Interviews ist inzwischen auf YouTube abrufbar.

Die Zukunft von FileMaker

Die Zeit der PowerPoint-Folien und bunten Versprechungen scheint vorbei zu sein und stattdessen eine ehrliche und offene Kommunikation seitens Claris gegenüber den Entwicklern einzukehren.
Aufschlussreich dabei waren die wesentlichen Fakten, die während der letzten Veranstaltungen bekannt wurden:

  • zunächst Weiterverwendung der Draco-Engine
  • parallel dazu Einführung einer NoSQL-Engine auf Basis von MongoDB
  • automatischer Datenabgleich zur neuen Cloud-Lösung mit ESS+
  • neues GUI für webbasiertes Arbeiten
  • Docker-Plattform für Skalierung und Deployment in der Cloud
  • Unterstützung von offenen Standards
  • Schwerpunkt bei Low Code, um neue Entwickler und Zielgruppen zu adressieren

Dennoch blieben viele implizite Fragen unbeantwortet. Gerade Entwickler mit komplexen, ausgereiften Lösungen, die noch auf der alten FileMaker Plattform basieren, sorgen sich natürlich um die Zukunftsfähigkeit der eigenen Investitionen. An dieser Stelle ist es sicher noch zu früh, um eine fundierte Bewertung vorzunehmen. Claris zeigt sich jedoch offen und gesprächsbereit, was auf jeden Fall Vertrauen schafft!
Inwieweit die neuen Technologien wirklich geeignet sind, zu einer gemeinsamen Plattform zusammenzuwachsen, die sowohl alte als auch neue Lösungen integriert und zugleich Low-Code-Einsteigern und professionellen Entwicklern ein Zuhause bietet, bleibt abzuwarten. Der Begriff „Professional Low Code“, den Claris verwendet, bringt das Dilemma auf den Punkt und zeigt, dass noch einiges an Arbeit in die Transformation zu investieren ist. Unter dem Topic „Bridge innovator’s dilemma“ adressierte Brad Freitag in seiner Keynote einen Anteil an dieser Aufgabe explizit an uns Entwickler.
Eines ist jedenfalls klar: Wir befinden uns in einer sehr spannenden Zeit des Wandels und des Aufbruchs in eine neue Zukunft!

Weitere Einschätzungen finden sich unter den folgenden Links:

Hintergründe

Wer sich für zusätzliche Hintergründe und interne Einblicke bei Claris interessiert, dem seien auch folgende Episoden des Fireside FileMaker Podcasts empfohlen:


FileMaker Magazin 2021-05Dieser Bericht erschien in der Ausgabe 2021-05 des FileMaker Magazins. Anbei PDF-Download des vollständigen Artikels mit freundlicher Erlaubnis des K&K Verlags.


Running a virtual FileMaker Server on a local Machine

27. Juni 2021

Virtual FileMaker-ServerSince FileMaker Server is available on Linux there have been some different approaches to install a Server instance on a local machine for developing purposes.

To keep it short, here are some options with descriptions included – just refer to the following links:





Some presentations and background information:





If you prefer managed hosting, have a look at fmcloud or walkingtoweb:


Just a starting point. More options might be available. If you know a missing link to share, please get in contact.

dot.fmp 2021 virtual conference

07. Juni 2021

dotfmp 2021

The dotfmp.berlin 2021 conference has taken place from 2nd – 5th of June as a virtual event via Zoom.

In the ninth year of its existence this was second time that dotfmp has had been held as a virtual event due to corona pandemic. And this time the whole setup has been far more mature because the learnings from last year have helped to bring more professionalism and technical skill to the whole setup.

Not only has the dotfmp been a vital meetup point for the European and worldwide FileMaker community again. This time it has taken the lead for providing a virtual gathering while all other FileMaker conferences that had been announced for 2021 had been canceled. Even Claris itself did not made it to provide a real conference format this year, what has been raised some disappointment. One reason more to check in at dotfmp which also many US American FileMaker developers did to align with their European colleagues.

With 186 participants from 22 countries the conference had been far bigger than in the previous years. But thanks to the good preparation, Egbert as a host managed to provide a welcoming atmosphere and an rich experience during the 3 days of the event.

An interesting lineup of presentations in two tracks per day had topics for every taste. After the lectures there was a virtual beergarden on every evening to meet and talk to each other.

dotfmp virtual FileMaker conference

dotfmp.berlin did not only provide a seemless Zoom experience but also had back chanels for chat and some internal systems to connect moderators, presenters, attendies and the backoffice before, during and after the conference.

All presentations have been recorded and a selection of the topics will be available on the conference YouTube channel shortly. In addition there are many of the slides and sample files available for download on the dotfmp website.

We can only say “THANK YOU” to Egbert and his team and all other supporters that made it possible to share this experience for the members of the FileMaker community.

Building a FileMaker-Server Dashboard with Node-Red

04. Juni 2021

This is the 2nd part of my presentation from dot.fmp 2021 that was held on 4th of June at the virtual conference via Zoom.

You will find the presentation slides as well as some files for download with a QuickStart Guide for Node-Red and the sample file that was shown during the presentation.

A video recording of the full presentation (80 minutes) can be found on the conference YouTube channel soon.

FileMaker-and-Node-Red Vorlage

dot.fmp21 presentation – FileMaker Server Dashboard with Node-Red (PDF 14 MB)
Download QuickStart Guide + Sample-Files (ZIP 16 MB)
YouTube: Video of session recording

FileMaker-and-Node-Red Vorlage

We do not only take a deep look into Node-Red in comparision to Claris Connect. You will also learn about the basic concepts in building Flows and get some starting points for your own projects.

Agenda:
We will build a FileMaker-Server Dashboard for live monitoring with some interesting features:
- Realtime Logfile capturing
- Realtime Dashboard of Events
- Routing of multiple Logfiles to a hosted FileMaker Database via Data API
- mobile Frontend for the Dashboard
- mobile Notifications

Outlook on further concepts that could be implemented:
- Realtime monitoring of server hardware metrics
- Including FileMaker Server events by accessing the Admin API
- Deploying a customized REST API for FileMaker Server Adminstration

Your takeaways:
You’ll get some insights about the powerful mechanisms of Node-Red.
You’ll learn how easy it is to access the FileMaker Data API with the Node-Red FileMaker Plugin.
You’ll learn to build and deploy own Dashboards.
You’ll get an idea about the possibilies of Node-Red integration into other services.
Last but not least: The FileMaker Server Dashboard-Flow will be free to download as a demo file for your own use!

FileMaker and Node-Red – An alternative to Claris Connect?

03. Juni 2021

This is the 1st part of my presentation from dot.fmp 2021 that was held on 3rd of June at the virtual conference via Zoom.

You will find the presentation slides as well as some files for download with a QuickStart Guide for Node-Red and the sample file that was shown during the presentation.

A video recording of the full presentation (80 minutes) can be found on the conference YouTube channel soon.

FileMaker-and-Node-Red Vorlage

dot.fmp21 presentation – FileMaker and Node-Red (PDF 18 MB)
Download QuickStart Guide + Sample-File (ZIP 18 MB)
YouTube: Video of session recording

FileMaker-and-Node-Red-1 Vorlage

We do not only take a deep look into Node-Red in comparision to Claris Connect. You will also learn about the basic concepts in building Flows and get some starting points for your own projects.

Agenda:
Node-Red vs. Claris Connect, what is the common ground? Where are the differences?
We learn about the advantages of a mature open source platform.
We build some basic flows.
We deploy an own WEB-API in 3 simple Steps.
We take a look at the Node-Red FileMaker Plugin and learn about the possibilities.

Your takeaways:
Quick-Start demo for your own Node-Red adventure.
Basic reference with starting points for installation, deployment, learning materials.
Some ideas of the broad scenarios and huge possibilities in Hardware-Integration, IoT, WEB-APIs, FileMaker-Integration, access to Cloud-Services.

Sneak Peak:
Don’t miss the second Node-Red session tomorrow!
We will build a live Dashboard for FileMaker Server on the foundation of Node-Red.

The Future of FileMaker

05. November 2019

The Future of FileMaker

Nach 30 Jahren beständiger technologischer Weiterentwicklung gibt es radikale Veränderungen beim Hersteller der beliebten Datenbank-Entwicklungsumgebung.

2019 wird der FileMaker Entwickler Community als ein Jahr mit vielen einschneidenden Veränderungen im Gedächtnis bleiben. Im März gab das Unternehmen die Ernennung von Brad Freitag zum neuen CEO der Apple Tochter FileMaker, Inc. bekannt. Im August verkündete dieser auf der FileMaker DevCon in Florida einen Strategiewechsel und die Umbenennung der Firma von FileMaker, Inc. in Claris International Inc. Damit einhergehend wurden zahlreiche Schlüsselpositionen im Unternehmen neu besetzt und eine weitreichende Umstrukturierung wurde eingeleitet. Die diesjährige FileMaker DevCon war die letzte ihrer Art, denn die internationale Entwicklerkonferenz wird zukünftig unter dem Namen „Claris Engage“ stattfinden. Erstmals gibt es auch einen Termin für eine europäische Konferenz, die 2020 in Lissabon stattfinden soll und von Claris selbst ausgerichtet wird.

Aus Claris wurde FileMaker

Dass der Name Claris dem einen oder anderen langjährigen Entwickler bekannt vorkommt, ist nicht erstaunlich: Bis 1998 hieß die Firma schon einmal Claris, wurde aber im Zuge einer Umstrukturierung nach der Rückkehr von Steve Jobs zu Apple in FileMaker umbenannt. Grund war seinerzeit, dass alle übrigen Claris Software-Produkte eingestellt bzw. durch andere Apple Software abgelöst wurden. Einzig die Datenbank FileMaker passte nicht in das Schema von Apples Ausrichtung auf private Anwender und wurde als Business-Anwendung ausgegliedert. Die Firma Claris, die nach den Änderungen nur noch dieses eine Produkt im Portfolio hatte, hieß fortan FileMaker, Inc.

Aus FileMaker wird Claris

21 Jahre später erfolgte nun die Rückbesinnung auf den alten Namen. Zugleich gibt die Firma Claris bekannt, dass jetzt wieder zusätzliche Produkte und Services das Portfolio erweitern werden. Ein interessanter Neuzugang ist die angekündigte Plattform „Claris Connect“, die aus der Akquisition des italienischen Startups Stamplay hervorgeht. Damit möchte Claris sich stärker als Cloud-Anbieter positionieren und die bisherige FileMaker Cloud um eine Lowcode Workflow-Lösung ergänzen, die dazu dient, APIs von anderen Cloud- Diensten einfach zu integrieren.

Alles in die Cloud

Mit den Veränderungen einhergehend kündigt Claris eine neue „Cloud first“-Strategie an, die zukünftig über einen webbasierten Zugang bestehende und neue Kunden auf die Plattform locken soll. Über einen Single-Sign-on-Zugang soll es Kunden möglich sein, sowohl Lizenzen einfach zu buchen, als auch in wenigen Minuten einen fertig konfigurierten Cloud-Server für eigene Projekte zu erhalten. Für Entwickler ist diese Umstellung insofern interessant, als sich damit nicht nur die technische Konfiguration des FileMaker Servers in der Amazon AWS Cloud vereinfacht, sondern zusätzlich in der Admin-Console eine zusammengefasste Übersicht aller eigenen Server und der vom Entwickler betreuten Kunden-Server angeboten wird.

Claris Connect

Die eigentliche Neuerung ist jedoch die tiefgreifende Integration der Plattform mit dem rein cloud-basierten „Claris Connect“. Über ein Webinterface lassen sich mit wenigen Klicks Workflows über verschiedene Cloud-Dienste hinweg konfigurieren, die mit oder ohne Integration einer FileMaker Datenbank funktionsfähig sind. Zwar war es mit der Einführung von REST APIs in FileMaker bereits möglich, Cloud-Dienste anzusprechen, doch die neue Plattform bietet dafür einen sehr viel einfacheren Weg an. Damit zielt Claris auf die als „Problem Solvers“ bezeichneten ambitionierten User, die sich zukünftig ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse eigene Lösungen zusammenklicken können, um über die reine Datenhaltung hinaus eine echte Wertschöpfung in Unternehmensabläufen zu realisieren.
Zum Start der Plattform will Claris bereits eine Integration für über 100 Cloud-Dienste als Bausteine für eigene Workflows anbieten. Damit lassen sich z. B. Dokumente in Drop- box speichern, E-Mails per Mailchimp verschicken, Adressen auf Google-Maps darstellen, Nachrichten über Slack-Channels verteilen oder Daten direkt an Salesforce übermitteln. Wer bereits eine bestehende FileMaker Lösung hat, kann auf diesem Weg die internen Prozesse schnell und einfach mit anderen Diensten koppeln, ohne jedes Mal eine aufwendige Schnittstelle oder komplizierte Authentifizierungs-Mechanismen einrichten zu müssen.

Claris Core

Hinter den Kulissen will Claris mit dem als „Claris Core“ bezeichneten Hosting-Service dafür sorgen, dass alle Dienste nahtlos ineinandergreifen und ein sicherer und robuster Betrieb in der Cloud gewährleistet wird. Was bislang mit einer z. T. recht steilen Lernkurve für Entwickler verbunden war, um eigene Datenbank-Lösungen auf Amazon AWS zu hosten, bekommt man zukünftig als Full-Service-Dienstleistung direkt von Claris bereitgestellt.

Claris bemüht sich jedoch darum klarzustellen, dass „On-Premise“-Lösungen auf dem FileMaker Server auch weiterhin inhouse betrieben werden können. „Cloud First“ bedeutet laut Aussage von Claris, dass der Fokus für Neuentwicklungen zunächst auf der Cloud liegt und einige Features evtl. erst im zweiten Schritt für eine lokale FileMaker Installation in der jeweils neuesten Version bereitgestellt werden. Wie dieser Wandel und die neu geschaffenen Services lizenzmäßig abgebildet und bepreist werden, soll in Kürze bekanntgegeben werden.

FileMaker Marketplace

Für Entwickler und Claris-Partner interessant ist der neu geschaffene „FileMaker Marketplace“. In seiner endgültigen Ausbaustufe soll hier eine Online-Vertriebsplattform für FileMaker Lösungen und FileMaker-nahe Tools und Dienste entstehen, vergleichbar mit Apples App Store. Darüberhinaus soll es möglich sein, die über „Claris Connect“ erstellten Workflows über den Marketplace anzubieten, ebenso wie neue Adaptoren, mit denen die Plattform um weitere Cloud-Dienste ergänzt werden kann. Denkbar wäre also, dass typische Entwickleranforderungen wie Shop-Anbindung, SEPA- Schnittstelle oder Datev-Anbindung (um nur einige Ideen zu nennen) zukünftig in Form eines Cloud-Adapters über den Marketplace als Modul bereitgestellt werden, das man anschließend mit wenigen Klicks direkt in die eigene Lösung integrieren kann. Sicher eine interessante Perspektive für versierte FileMaker Entwickler bzw. Anbieter von Speziallösungen, um das eigene Geschäftsmodell zu erweitern.

Claris Next Gen

Derzeit noch in der Entwicklung befindet sich der letzte große Baustein der Claris-Strategie. Unter „Claris Next Gen“ fasst der Anbieter eine ganze Reihe von zukunftsweisenden Konzepten zusammen. Neu geschaffen werden soll u. a. die Möglichkeit, FileMaker Apps direkt im Webbrowser zu erstellen und anzupassen – das war bislang nur mit der auf dem lokalen Rechner installierten FileMaker Anwendung möglich. Aus vorgefertigten Schablonen und Modulen sollen sich sehr schnell und einfach komplette Lösungen zusammenklicken lassen, die mithilfe adaptiver Layouts ohne weitere Anpassungen auf unterschiedlichen Endgeräten (Desktop-Client, Tablet, Smartphone, Webbrowser) optimiert dargestellt werden können. Hierzu vollzieht Claris einen längst überfälligen Schritt mit der vollständigen Integration von JavaScript in FileMaker. Auf JavaScript basierende Add-ons und Widgets lassen sich zukünftig über den Web Viewer einfacher integrieren und werden zudem auch unter Webdirect im Browser ihr volles Potential entfalten können.

Unabhängig davon sollen einige neue Betriebssystem-APIs aus der Apple-Welt für FileMaker zugänglich gemacht werden, wie zum Beispiel das CoreML-Framework, mit dem die Integration von Machine-Learning-Anwendungen möglich wird. Interessant für iOS-Anwendungen ist u. a. die Einbindung von Siri, die sich nicht nur auf das Konfigurieren von Sprachkommandos als Trigger für FileMaker beschränkt, sondern umgekehrt auch die Integration von FileMaker Scripts in iOS-Workflows erlaubt, welche somit App-übergreifende Tasks unter Einbeziehung von FileMaker Go ausführen können.

Fazit

Unterm Strich vollzieht Claris einen bemerkenswerten Wandel, der die bisherigen Möglichkeiten von FileMaker auf vielfältige Weise erweitert und zugleich neue Anwendungsfelder für Kunden und Entwickler erschließt. Erklärtes Ziel von CEO Brad Freitag ist es, die Kundenzahl innerhalb weniger Jahre zu verdreifachen. Letztlich wird viel davon abhängen, wie gut es Claris gelingt, auch die Entwickler-Community mit ins Boot zu holen, um die neuen Potenziale voll auszuschöpfen. Hierzu gab es bereits deutliche Signale auf den verschiedenen Entwicklerkonferenzen in den USA und Europa – so auch Mitte Oktober in Hamburg auf der deutschsprachigen FileMaker Konferenz „FMK 2019“. Der Dialog ist spürbar offener geworden und nun liegt es an uns, die neuen Chancen und Möglichkeiten aufzugreifen und die Zukunft mitzugestalten. Man darf auf jeden Fall gespannt sein, wie es weitergeht.






Weitere Infos und Details

Details zur Strategie und zu den technischen Möglichkeiten finden sich u. a. in den Keynotes von der FileMaker DevCon, die inzwischen auf YouTube in eigens dafür eingerichteten Playlists veröffentlicht wurden. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von aufschlussreichen Podcasts mit Interviews, Meinungen und Einschätzungen. Siehe nachfolgende Links:


FMM201905Dieser Bericht erschien in der Ausgabe 2019-05 des FileMaker Magazins. Anbei PDF-Download des vollständigen Artikels mit freundlicher Erlaubnis des K&K Verlags.


The Power of SVG

14. Oktober 2016

Anbei die Präsentationsfolien meines Vortrags auf der FileMaker-Konferenz 2016 in Salzburg. Den kompletten Vortrag – zzgl. Beispiel-Datenbanken – gibt es hier zum Download.

FMK2016 The Power of SVG

FMK2016 Vortrag – The Power of SVG (PDF 18 MB)
Datenbanken zum Download (2,8 MB)

The Power of SVG Vorschau

Das vektorbasierte Grafikformat SVG einsetzen für interaktive Benutzerschnittstellen und visuelle Auswertungen in FileMaker-Lösungen.

Ursprünglich wurde SVG als Grafikformat für das WEB spezifiziert und hat nach einem langen Nischendasein inzwischen seinen Weg in den Mainstream gefunden. Viele ernsthafte Anwendungen und Frameworks stützen sich auf die zahlreichen Möglichkeiten, die SVG für die graphische Aufbereitung von Informationen bietet.

Als Teil des DOM (Document Object Model) bietet SVG neben der reinen Grafikdarstellung umfangreiche Möglichkeiten der gezielten Interaktion und Manipulation von graphischen Dokumenten mit Hilfe von Skriptsprachen.

Wie man sich diese Möglichkeiten – auch im Zusammenspiel mit mächtigen WEB-Frameworks – innerhalb von FileMaker zu Nutze machen kann, erklärt dieser Vortrag anhand von Beispielen.

Es werden Herangehensweisen erläutert und frei verfügbare Bibliotheken für die graphische Ausgabe vorgestellt.

Vorteile für den FileMaker-Entwicker ergeben sich durch die fast nahtlose Integrationsmöglichkeit in die Benutzeroberfläche innerhalb von FileMaker-Lösungen. Dadurch lassen sich ohne Zuhilfenahme von Plugins z.B. interaktive Steuerungselemente realisieren, die weit über die Bordmittel von FileMaker hinausgehen.

dot.fmp International FileMaker Unconference 2016 in Berlin

06. Juni 2016

dotfmp 2016 Berlin

Vom 1. bis 4. Juni traf sich bereits zum vierten Mal eine bunte Schar von FileMaker-Experten zur .fmp[x]Berlin Unconference.

Diesmal waren etwa 90 Kollegen aus 15 Ländern vertreten, aus halb Europa von Nord bis Süd sowie erstmals auch mehrere Teilnehmer aus den USA. Aufgrund der internationalen Ausrichtung wurden alle Vorträge und Diskussionen in englischer Sprache abgehalten.

Die Veranstaltung fand auf dem Campus des GLS Sprachenzentrums in Berlin Prenzlauer Berg statt. Getreu dem Motto einer Unconference wurden seitens des Veranstalters nur die Rahmenbedingungen geschaffen – alle Inhalte wurden von den Teilnehmern selbst vor Ort organisiert.

dotfmp 2016 Berlin

Sessions fanden von Donnerstag bis Samstag parallel in bis zu 4 Räumen statt. Eine bunte Mischung aus Vorträgen, Präsentationen, Diskussionsrunden sowie spontanen Einlagen rund um FileMaker-Themen boten ein reichhaltiges Programm. Der informelle Charakter der Veranstaltung machte es leicht, mit den anderen Entwicklern ins Gespräch zu kommen. In den Mittagspausen und an den Abenden strömten kleine Gruppen von Teilnehmern in die umliegenden Cafes und Restaurants, um die Gespräche weiter zu vertiefen. Das pulsierende Leben in den Straßen und Vierteln von Berlin bot dafür eine anregende Kulisse.

Auch wenn manche Details der Veranstaltung nicht perfekt durchorganisiert waren, bot die .fmp[x]Berlin Unconference ein breites Spektrum an wertvollen Infos und Eindrücken. Die positive Stimmung der Teilnehmer machte die Tage in Berlin unterm Strich zu einem eindrucksvollen Erlebnis.

dotfmp 2016 Berlin

Die nächste .fmp[x]Berlin Unconference ist an gleicher Stelle vom 31. Mai bis 3. Juni 2017 geplant.
Fotos: Marcel Moré, Laurent Spielmann, @1morething, @dotfmp

Dojo kun for the Martial Art of Programming

03. Juni 2016

Anbei die Präsentationsfolien meines Vortrags auf der dot.fmp 2016 FileMaker Unconference in Berlin. Zum Download einfach auf das Bild oder den nachfolgenden Link klicken.

Dojo kun for the Martial Art of Programming

dot.fmp 2016 Vortrag – Dojo kun for the Martial Art of Programming (PDF 16 MB)
Quick Reference – Dojo kun 20 Rules (PDF 0,6 MB – english/german)

Dojo kun for the Martial Art of Programming

Dojo kun for the Martial Art of Programming
Basic principles to achieve sustainable results in software development

We take a different look on the practice of a software developer, inspired by traditional Dojo kun rules of Karate. This is a proposal for 20 rules that can help the novice and the expert to reflect on his daily work and develop his skills further.

The Power of JavaScript

08. Oktober 2015

Anbei die Präsentationsfolien meines Vortrags auf der FileMaker-Konferenz 2015 in Hamburg. Den kompletten Vortrag – zzgl. Beispiel-Datenbank – gibt es hier zum Download.

FMK2015 The Power of JavaScript

FMK2015 Vortrag – The Power of JavaScript (PDF 14 MB)
Datenbank – JS Demo.fmp12 (2,8 MB)

The Power of JavaScript Vorschau

Audio-/Video-Aufzeichnung des kompletten Vortrags inkl. Live-Demos: zum Vortrags-Video (84 Minuten).

The Power of JavaScript
In den Tiefen des Webviewers schlummert ein mächtiges Werkzeug, welches sich für zahlreiche Anwendungsfälle in FileMaker-Lösungen nutzen lässt.

Kurzbeschreibung: JavaScript hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Manch einer erinnert sich diesbzüglich vielleicht an die ersten Gehversuche für kleinere Spielereien auf Webseiten. Inzwischen hat sich JavaScript nicht nur zu einer ernstzunehmenden Programmiersprache gemausert, sondern gehört auch zu den Top 10 der meist genutzten Sprachen.

Tausende von frei verfügbaren Web-Frameworks auf JavaScript-Basis bieten einen reichhaltigen Fundus zur Entwicklung oder Ergänzung von eigenen Anwendungen.

Darüberhinaus gibt es nicht nur Client-basiert sondern auch Server-basiert mächtige Werkzeuge, mit denen sich unterschiedlichste Anwendungsszenarien – vom Number-Crunching bis zu hochskalierbaren Server-Diensten – effektiv umsetzen lassen.

Wie man sich diese Möglichkeiten innerhalb von FileMaker zu Nutze machen kann, erklärt dieser Vortrag anhand von Beispielen – wie z.B. interaktive Kalender, graphische Auswertungen, Batch-Verarbeitung von umfangreichen Berechnungen.

Es werden Herangehensweisen erläutert und frei verfügbare Bibliotheken für unterschiedliche Anwendungszwecke vorgestellt.

Interessant für den FileMaker-Entwicker sind die unterschiedlichen Integrations-Möglichkeiten von JavaScript in eigene Anwendungen. Hierzu werden alternative Integrations- und Schnittstellen-Methoden vorgestellt, die über die Standard-Möglichkeiten des Webviewers hinausgehen.

Aus der Praxis wird ein Beispielprojekt vorgestellt zur Lösung des TSP (Traveling Salesman Problem), wo die Möglichkeiten von JavaScript effektiv in eine FileMaker-Anwendung integriert wurden.